Alpenpunkalarm Vol.3

one might think it’s a joke that at the austrian countryside partys take place with names like “grunzeln”, “gackern”, “lets shake the kuah”, …
– but it’s serious(ly braindamaged).
now, susi m. participated in a project to show that the countryside doesn’t only consist of tradition, lederhosn and idiots who celebrate their own idiocracy.
tadaaaaaa:
Alpenpunkalarm Vol.III
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buuuuuuut… unfortunately we still have to say some things about this sampler and our participation:

Zu unserer teilnahme an dem Sampler:
Wir wussten im Vorfeld nicht welche Bands da noch teilnehmen und wir wussten auch nicht welche Lieder auf dem Sampler sein werden. Vielleicht haben wir uns auch zu wenig informiert – unser Fehler!
Wenn wir es nicht getan hätten, würden sich allerdings jetzt vermutlich auch nicht folgende Diskussionspunkte auftun. Wir finden es nämlich sehr wichtig solche Dinge zu thematisieren und zu diskutieren. Und zwar:
Gibt es auf dem Sampler einen Song der sich nennt “Ode an die Onanie” von Die Gratisparkplätze. Man kann sich den hier anhören, aber man kann sichs auch lieber sparen!

Zu dem Lied wollen wir sagen:
Wenn wir Musik machen, entscheiden wir selbst ob wir dazu Texte schreiben oder nicht und ob wir mit diesen Texten etwas sagen wollen oder eben nicht. Wir entscheiden auch darüber ob wir Stereotype reproduzieren, Menschen objektifizieren, Vielgesagtes nochmal wiederholen oder Tabus und Unausgesprochenes weiterhin nicht thematisieren. Ein Lied übers “Mädchen haben, Wichsen, und Schwanz in der Hand halten als bestes Gefühl der Welt” zu veröffentlichen, zeigt klar wem Selbstbestimmung zugesprochen wird und wem nicht. Wenn wir uns eine Reproduktion von diesem ganzen genderstereotypen Scheißdreck reinziehn wollen, können wir auch einfach den Fernseher einschalten. Dazu braucht´s keinen Punk-Sampler…Obengenanntes zu besingen ist für uns kein Punk, sondern stinknormales prolliges Mackertum. Von Punk erwarten wir uns Reflexion, Revolte und Tabubruch! Und über wixende Typen singen ist einfach kein Tabubruch mehr…

Zum Sampler wollen wir sagen:

Für uns ist es nicht so verwunderlich, auf einem Sampler an dem ohnehin großteils (Cis-)Typen mitwirken bzw gefragt werden mitzuwirken, ein solches Lied zu finden. Das sind Dinge, die uns so oft wütend machen. Es ist cool, wenn Leute aus Leidenschaft zur Musik Punk-Sampler machen und es viele Bands gibt, die sich freuen da mitzumachen und wir schätzen die Initiative! Umso enttäuschender ist es dann, wenn wir merken, dass der Punk-Sampler wieder mal fast ausschließlich aus (Cis-)Typen besteht und dann auch noch Inhalte bringt, die die gesellschaftlichen Verhältnisse* reproduzieren, mit denen wir jeden Tag zu kämpfen haben.

Wir würden uns wünschen, dass dieser Punk-Boys-Club aufgebrochen wird! Dafür gibt es viele Möglichkeiten, z.B.

  • Bands die in ihren Texten die oben beschriebenen Verhältnisse reproduzieren nicht einladen und sie auf Inhalt/Wirkung ihrer Texte hinweisen
  • expliziter Bands einladen, die nicht nur aus Typen bestehen,…
  • oder dieses Buch lesen: Our Piece Of Punk
  • oder zum Einstieg mal den Text von einem unserer Lieder lesen: Kick your balls (leider gibt’s noch keine Aufnahme dazu)
  • oder uns trotz diesem Statement weiterhin Anfragen schicken, um uns zubermöglichen solche Inhalte unter euer Publikum zu mischen. Das wäre für uns auch schon ein kleines Statement eurerseits, dass ihr Lust habt diese Verhältnisse aufzubrechen (auch wenn das heißen würde, dass die Arbeit erst mal an uns hängen bleibt, was wir beschissen finden, aber das ist eine andere Geschichte…)
  • Das hier fehlt auf dem Sampler:
    Schapka – Vibratorinnen

    * Mit diesen gesellschaftlichen Verhältnissen meinen wir u.a. die Objektifizierung des weiblichen Körpers bzw. die Reduzierung einer Frau* auf ihren Körper, die Fehlannahme, dass der Mann* hierarchisch über der Frau* steht und über sie bestimmen kann, konservative Rollenbilder, verinnerlichte Mechanismen wie männliche Sozialisierung die z.B. ständiges Konkurrenzverhalten, Härte und Dominanz hervorrufen, usw……